«Mein Leben wollte geändert werden»

«Ich kann so nicht weitermachen.» Die Erkenntnis traf mich unerwartet während des zweiten Ausbildungsmoduls im Basiskurs bei Beruf + Berufung Education GmbH. Es ging um unsere persönlichen Werte; wir hatten sie aufgezeichnet und diskutierten angeregt im Plenum. Plötzlich fühlte ich mich, als hätte mir jemand mit einer starken Rechten einen Schlag in die Magengrube versetzt.   
 

Was war geschehen? Mir wurde schmerzhaft bewusst, dass mir in meiner aktuellen Tätigkeit die Orientierung und eine befriedigende Perspektive fehlten. Dass ich mich selbst betrüge, wenn ich komplett an meinen persönlichen Werten vorbeilebe. Dabei hätte ich es belassen können, doch das Gefühl in mir war zu überwältigend: Mein Leben, so wie es war, wollte geändert werden. 
 

Der Schmerz verflog, als ich mich dieser Erkenntnis stellte und aktiv wurde. Selbsterkenntnis ist eine grossartige Sache, so befreiend. Sich selbst ganz genau zu betrachten und zu hinterfragen ist nicht schmerzfrei. Umso wertvoller ist es, einen vertraulichen Rahmen zu finden, der diese Betrachtung ermöglicht und ermutigt. 

Diesen Rahmen suchte ich nicht aktiv, aber ich fand ihn in dieser Ausbildung auf verschiedenen Ebenen. Einerseits in der Gruppe der Teilnehmenden, die sich zeigten, reflektierten und Erfahrungen offenherzig teilten. So unterschiedlich unser persönlicher und beruflicher Hintergrund auch sein mag, so wuchsen wir doch zu einer eingeschworenen, authentischen Lerngemeinschaft zusammen. Einige dieser Beziehungen haben auch über den Abschluss der Ausbildung hinaus Bestand, sich in Arbeitsbeziehungen und Freundschaften verfestigt. Andererseits bin ich an mir selbst und meinen Erfahrungen während der Ausbildung gewachsen. Den Wert dieser beiden Aspekte kann ich gar nicht genug herausstreichen. Denn in erster Linie rechnete ich damit, aus dem Unterricht theoretische Zusammenhänge, Erfahrungswerte der Dozierenden wie Praxiserfahrung in der Begleitung mitzunehmen. Tatsächlich habe ich viel mehr profitiert als erwartet. Dafür bin ich sehr dankbar.  
       
Aktiv wurde ich, indem ich meinen Kadervertrag kündigte und mich ins Ungewisse stürzte. Dieser Entscheid ist mir leicht gefallen. Auch, weil wir im Basiskurs, im Prüfungsvorbereitenden Kurs, in Reflexionssitzungen und Lerngruppen, unter Dozierenden und Teilnehmenden eng miteinander unterwegs waren. Wir sind diesen Weg gemeinsam gegangen, auf Augenhöhe, mit Wertschätzung und echtem Interesse aneinander. Diese Grundhaltung und die Orientierung an Qualität und dem, was ist, haben mich für diese Ausbildung eingenommen. Heute weiss ich: Genau da will ich weitermachen.”